Kartoffeln auch im kleinen Garten anbauen ?

Selbst geerntete Kartoffeln aus dem eigenen Garten schmecken sehr gut und der Hobbygärtner weiß, dass er sie ohne schädliche Mittel oder künstliche Düngemittel angebaut hat. Allerdings braucht es zum Kartoffelanbau auch viel Platz. In einem kleinen Garten, indem man noch anderes Obst und Gemüse anbauen möchte, muss man daher weitestgehend auf eigene Kartoffeln verzichten?  Wir sagen nein! das müsst Ihr nicht...

Es gibt eine Lösung:

Eine Methode mit der man auf relativ wenig Raum seine eigenen Kartoffeln anpflanzen und ernten kann ohne dabei Platz in den Beeten zu verlieren.

Die Lösung dafür heißt: Kartoffelturm

Im Grunde handelt es sich beim Kartoffelturm um eine recht simple aber effektive Methode, Kartoffeln auf begrenztem Raum anbauen zu können. Dabei kann man den Ort an dem der Kartoffelturm stehen soll, frei wählen. Er sollte auf einem Untergrund stehen auf dem Wasser nach unten abfließen kann. Am besten also auf Erde oder Rasen. Die einfachste Art für einen Kartoffelturm im kleinen Garten baut man sich aus einer Estrichgittermatte.

 

Vorbereitung und Aufbau

Die Höhe der Matten sollte ca. 0,8-1m betragen, die Länge sollte einen Durchmesser von ca. 60 cm haben und im Turm innen etwa 1,9 m.  

Die beiden Kanten der Matten werden mittels Bindedraht oder Kabelbindern  zusammengefügt, so dass sie eine 1m lange Röhre ergeben. Nun legt man dort, wo der Kartoffelturm aufgestellt werden soll, auf den Boden entweder Draht in etwa des Durchmessers des Kartoffelturms oder eine stabile Folie mit kleinen Löchern, die das Wasser abfließen lässt, jedoch das Eindringen von Wühlmäusen verhindert. Darüber wird nun die Röhre aufgestellt und mit 3-4 stabilen Stäben oder Drahtankern im Boden befestigt, dass der Kartoffelturm nicht kippen kann.

 

Befüllung

Etwa 60-80 l Erde wird benötigt sowie etwas Heu oder Stroh. Dabei bildet das Stroh bzw. Heu die äußere Schicht und die Erde kommt innen hinein. Gesetzt werden die Kartoffeln im Kartoffelturm nach dem Ende der Nachtfröste, ab etwa Ende April/ Anfang Mai.

 

Bestückung des Kartoffelturms

Zu unterst legt man jetzt eine ca. 5cm hohe Schicht Heu /Stroh ein, auf die man etwa 10 cm Erde bringt. Baut man den Kartoffelturm ist es empfehlenswert, den inneren Rand ganz dünn mit Heu oder Stroh auszukleiden. Das verhindert das die Erde durchrieselt. Ist nun die erste Schicht eingebaut und darauf Erde im Turm, gießt man leicht mit etwas Wasser an um bereits Feuchtigkeit in den Boden zu bringen. Dann setzt man reihum, mit einem Abstand von 4-5 cm zum Rand, etwa 7-8 Kartoffeln kreisförmig. Sie werden einfach auf die Erde gelegt und dünn mit Erde abgedeckt. Darauf kommt wieder ungefähr 5 cm Heu/Stroh und 10 cm Erde und ein wenig Wasser.

 

Saatgut

Man sollte Saatkartoffeln verwenden. Hat man diese nicht zur Verfügung, kann man auch unbehandelte Bio-Kartoffeln verwenden. Wichtig ist dabei, dass diese nicht mit Keimstop behandelt sind. Das Heu ist nicht zwingend notwendig, dient aber sehr gut als Art Saugkissen, um Gießwasser im Inneren länger zu halten. Schicht für Schicht werden die Kartoffeln, wie in der ersten Reihe, in den Kartoffelturm gelegt, bis etwa 25-30 cm unter den Rand. In der vorletzten Schicht Kartoffeln setzt man diese nicht mehr nur ringförmig, sondern auch 3-4 Kartoffeln in die Mitte. Das wiederholt sich in der obersten Schicht die ca.  10-15 cm unter dem Rand liegt.

 

Pflegeaufwand eines Kartoffelturmes

Nun heißt es nichts weiter zu tun als abzuwarten. Bei Bedarf mal gießen. Dabei aber nicht zu häufig Wasser geben, um zu verhindern, dass sich zu viel Wasser im Inneren staut und die Kartoffeln faulen. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate werden die Triebe der Kartoffelpflanzen sich Wege ans Licht suchen und sowohl seitlich als auch nach oben hinaus treiben. Bei der Verwendung von Heu und Stroh haben die Kartoffeln kein Problem beim Wachsen nach außen. Der Hobbygärtner kann in aller Ruhe bis zum Spätsommer abwarten.

 

Ernte

Sobald das grüne Kraut der Kartoffelpflanzen abgetrocknet ist, beginnt die Ernte. Schicht für Schicht wird nun die Erde abgetragen und die darin befindlichen Kartoffeln herausgenommen. Die gesetzten Knollen haben im Wurzelwerk fleißig getrieben und neue Kartoffeln gebildet. So erhält man durchaus die 4-5 fache Menge der ursprünglich gesetzten Kartoffeln. Je nach verwendeter Erde sogar mehr. Der Kartoffelturm kann nun abgebaut und im nächsten Frühjahr erneut aufgestellt werden.

 

Materialliste:

1. Estrichmatte (ca. 2,00×1,50 Meter) besorgen,  Kosten: ca. 3-4 €/Stück

2. Stroh besorgen oder alternativ getrockneter Grasschnitt

3. Komposterde und Gartenerde

4. Pflanzkartoffeln

 

Unser Tipp in eigener Sache:

Sicherlich gibt es auch Hobbygärtner die keine Kartoffeln anbauen. Aber diese Anbaumethode eignet sich auch für alle Gemüsearten, Erdbeeren, Zwiebeln und auch für Blumen.

 

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